Aufwendig recherchiert, packend erzählt: Die aufrüttelnde Geschichte des Radprofis Dominik Nerz
»Die Aussicht wieder glücklich zu sein, ohne Schmerz, ohne den Frust, ohne das Gefühl, nicht er selbst zu sein, hat etwas Befreiendes. Dominik Nerz ist gerade 27 Jahre alt geworden, eigentlich das beste Alter für einen Radprofi. Aber glücklich ist er mit seinem Leben schon lange nicht mehr. In den Jahren zuvor hat er seinen Körper fast zugrunde gerichtet. Mutwillig, bis an den Rand des Todes. Weil er bei der Tour de France unter die besten zehn im Gesamtklassement fahren sollte. Er hat trotzdem immer weiter gemacht, seinen Körper geschunden, weit über die Grenze des Verträglichen hinaus. In der Saison 2015 ist er mehrmals schwer gestürzt. Seinem von einer Magersucht gezeichneten Körper gönnt er dennoch keine Pause. Er macht einfach weiter, weil sein Sport das so vorsieht und er das verinnerlicht hat in all den Jahren, in denen er seit seiner Kindheit Rennen gefahren ist…«
Dominik Nerz hat früh alles auf die Karte Radsport gesetzt. Schon mit zwanzig unterschreibt er beim Team Milram seinen ersten Profikontrakt. Es folgen weitere Engagements bei Spitzenteams. In den Bergen ist er einer der Stärksten im Peloton, er fährt als Edelhelfer an der Seite von Tour-Siegern. Das aufstrebende Team Bora-Argon18 verpflichtet ihn als Kapitän für die großen Rundfahrten. Die Zielvorgabe: Top Ten bei der Tour de France. Doch daraus wird nichts.
Es sind die wiederkehrenden, unheimlichen Leistungseinbrüche aus dem Nichts, die Dominik Nerz’ Karriere prägen. Magersucht. Eine unheilige Allianz aus Ehrgeiz und Zweifeln. Und schließlich die unvermeidlichen Stürze, wiederholt auf den Kopf, und ohne die Muße, alles in Ruhe abzuklären und auszukurieren. Dominik Nerz will es allen beweisen und steigt auch mit Gehirnerschütterung schnell wieder aufs Rad. Doch im Herbst 2016 muss er konstatieren: Es geht nicht mehr. Mit 27 Jahren, im besten Rennfahreralter, zieht er einen Schlussstrich unter das Kapitel Radsport. Einen Plan B hat er nie gehabt.
Auf Basis vieler Gespräche mit Dominik Nerz und seiner Familie, mit Trainern, Teamchefs, Ärzten, Sportpsychologen und Fahrerkollegen erzählt Michael Ostermann die bezeichnende Geschichte eines deutschen Radprofis. Es ist die Geschichte von der schaurigen Faszination Spitzensport. Von einem atemlosen Metier, in dem es zum guten Ton gehört, seine Gesundheit permanent aufs Spiel zu setzen. Von Talent, Hoffnung, Leistungsdruck. Von der fragilen Balance zwischen Körper und Geist. Von immenser Willensstärke und purer Unvernunft. Und von einer späten Einsicht, die eine vielversprechende Karriere vorzeitig beendet… Wichtig, erhellend, lesenswert.
Pressestimmen:
- »Michael Ostermann hat ein großartiges Buch über die kurze Karriere des Allgäuers geschrieben: DOMINIK NERZ – GESTÜRZT beschreibt mit sehr viel Einfühlungsvermögen und Empathie die dramatischen Vorgänge, die sich im Kopf und Körper eines Spitzenathleten abspielen, der sich auf das Vabanquespiel des Hungerns und Abnehmens mitten im Leistungssport einlässt.« — Stephan Klemm, Kölner Stadt-Anzeiger, 2. Juni 2019
- »Die Geschichte von Dominik Nerz ist eine, die aufwühlt.« — RennRad
- »Eine für Radsportfreunde besonders lesenswerte Biografie.« — Rolf Raschka, ekz.bibliotheksservice
- »Ein beeindruckendes Buch über den Hochleistungssport und was der aus einem seiner Protagonisten gemacht hat.« — Andreas Kornes, Augsburger Allgemeine
- »Die Magersucht trieb Radprofi Dominik Nerz beinahe in den Tod. Erstmals spricht er über die schwersten Stunden seiner Karriere. […] Dahinter verbirgt sich jedoch nicht die Abrechnung eines gefallenen Profisportlers mit einem teils brutale System, sondern ein Weckruf.« — Rouven Chlebna, Welt am Sonntag
- »Lehrstück vom Scheitern eines Radprofis.« — Cyclin’ Blog
- »Michael Ostermann lässt Nerz und seine Weggefährten zu Wort kommen und schafft es mit kritischer Distanz, den Weg nachzuzeichnen. Er lässt Eindrücke stehen und unterfüttert Anderes mit wissenschaftlichem Hintergrund und akribischer Spurensuche. GESTÜRZT könnte ein Heldenepos über das Leiden im Radsport sein, liest sich aber wie ein Plädoyer gegen die Verwertungsmaschine Profiradsport. Der Schmerz, der wohl im Leben jedes Profisportlers allgegenwärtig ist, wird nicht glorifiziert. Wo ist die Schwelle, an der der Schmerz nicht mehr einem Ziel dient, sondern nur noch zerstörerisch wirkt?« — Ciclista.net
Der Autor:
Michael Ostermann arbeitet seit Mitte der neunziger Jahre als Sportjournalist mit Schwerpunkt Radsport. In der Hamburger Lokalredaktion der Tageszeitung »Die Welt« erlebte er den Aufstieg von Jan Ullrich bei der RG Hamburg. Heute lebt er in Köln und ist Mitarbeiter der ARD Sportschau-Redaktion, als Freier Autor war er zuvor u.a. auch für »RoadBIKE«, dpa und »Neue Zürcher Zeitung« tätig. Michael Ostermann hat inzwischen fast 20 Mal von der Tour de France berichtet und zudem viele Male von den Klassikern Mailand–Sanremo, Flandern-Rundfahrt und Paris–Roubaix.
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