Heute startet vor den Toren von Turin der 107. Giro d’Italia. Allen, die in besonderem Maße mitfiebern wollen, empfehlen wir einmal mehr die Teilnahme an unserem kostenlosen Radsport-Managerspiel.
Teamtoto von Covadonga ist zumindest hierzulande das dienstälteste Online-Spiel für Radsportfans – wer von Anfang an dabei ist, darf bereits seine 22. Giro-Teilnahme feiern.
Hier geht’s lang: https://teamtoto.covadonga.de/
Ein dreiwöchiges Hochamt der Radsportkultur
Und dann haben wir natürlich jede Menge Tipps, wie sich die kommenden drei Wochen mit der passenden Begleitlektüre bereichern lassen.
An erster Stelle zu nennen wäre »In meinem Herzen alles Sieger«, die wirklich lesenswerte Giro-Hymne aus der Feder des preisgekrönten Schriftstellers Fabio Genovesi. Ein Buch voller fantastischer Sätze über die Faszination des Radsports im Grand-Tour-Format und über die Bedeutung, die der Giro für Italien und die Italiener hat.
»Der Giro war schon immer meine Leidenschaft, seit ich ein Kind war. Und das barg ein echtes Risiko, von der Realität enttäuscht zu werden – so wie wenn man jemanden aus der Ferne mag und dann trifft man ihn und er enttäuscht einen. Im Falle des Giro stellte ich jedoch fest, dass ich mit meinem Wunsch richtig lag: Ich verliebte mich in die Orte, die Menschen und die Anekdoten.«
Fabio Genovesi
Mit Geraint Thomas steht einer unserer Autoren sogar in Italien mit am Start. Und zählt trotz inzwischen 37 Jahren auf dem windschnittigen Buckel immer noch zum Kreis der Mitfavoriten.
In seinem Buch »Radsportberge (und wie ich sie sah)«, einem Insider-Kletterführer zu den entscheidenden Anstiegen seiner Karriere, porträtiert er mit viel Humor und Expertise auch den Stelvio (»Keiner von uns möchte seine Profilaufbahn beenden, ohne einmal diese Haarnadelkurven hinaufgetanzt zu sein.«) und den Mortirolo (»Geredet wird nicht. Nicht an diesem Berg.«).
Vai, vai, G. Andiamo! Hol die deinen Platz auf dem Podium.
»Was Alpe d’Huez für die Tour de France ist, ist der Passo dello Stelvio, das Stilfser Joch, für den Giro d’Italia. Das ist in Kürze zusammengefasst der Stellenwert dieser Passstraße, die wie eine Lakritzschlange aussieht, die man aus der Packung zieht, völlig verdreht und endlos lang.«
Geraint Thomas
In vielen anderen Büchern aus unserem Verlagsprogramm spielt der Giro eine nicht unbedeutende Nebenrolle.
In »Flamme Rouge« von Daniel Lenz und Florian Summerer beispielsweise berichtet Robert Förster in seinem charmanten Plauderton, wie das damals war, am 21. Mai 2003 im Regen in San Donà di Piave, im Laufschritt auf der Zielgeraden.
Auch zwei der herzergreifendsten Erzählungen aus unserem Longseller »Ein Mann und sein Rad« von Wilfried de Jong spielen in Italien – und könnten wohl auch nur hier spielen.
Und in »Vintage Räder« von Gianluca Zaghi stehen wunderschöne klassische Rennräder aus italienischen Rahmenschmieden im Mittelpunkt. Giro-erprobtes Profimaterial inklusive.
»Sagt dir die Startnummer 108 beim Giro d’Italia 2011 was?«
Wilfried de Jong
Eine Menge Giro auch in den (Auto-)Biografien:
Der stets angriffslustige Ire Dan Martin stellt im Finale seines Buches »Von Pandabären verfolgt« seine beiden Giro-Teilnahmen 2010 und 2021 gegenüber – und kommt zu einem eher ernüchternden Fazit.
Ebenfalls nicht ausschließlich positive Erinnerungen an ihre Zeit in italienischen Teams und bei italienischen Rennen haben Charly Wegelius und Domink Nerz.
Alle drei erzählen in ihrem Buch (bzw. in dem Buch über sie) sehr aufschlussreich vom wahren Leben im Profi-Peloton.
»Während die Tour dich mit ihrer Erhabenheit überwältigt, schafft der Giro dies mit seinem schieren Irrsinn. Bevor die Fahrer an einen Sieg in Italien denken können, müssen sie erst einmal überleben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich als junger Fahrer von den extremen Bedingungen geschockt war und mit Erstaunen Momente erlebte, von denen ich dachte, sie gehörten in eine andere Ära des Radsports.«
Dan Martin
Ein ganzes Buch nur über den Giro hat derweil Tim Moore geschrieben: In »Gironimo« erlebt der unverbesserliche Abenteurer aus England eine Italien-Rundfahrt wie vor 110 Jahren.
Im Streben nach maximaler Authentizität legt er sich das zerstörte Gerippe eines Rennrads Baujahr 1914 zu, ohne Gangschaltung, aber mit Felgen aus Holz, dazu ein paar Straßenkarten und ein besorgniserregendes Outfit, das von einer Schweißerbrille mit blauen Gläsern gekrönt wird.
Seine Erzählung verwebt mit köstlichem Humor eigenes Leiden und Erleben mit der Geschichte und den Geschichten des Rennens, auf dessen Spuren er kurbelt, ächzt und auch öfter mal schieben muss.
Schließlich gilt der Giro 1914 als grausamste Grand Tour der Geschichte. 400 Kilometer lange Nonstop-Etappen durch verheerende nächtliche Unwetter, unaufhörliche Sabotageakte, Rotwein und rohe Eier als Marschverpflegung … Von den 81 Rennfahrern, die dereinst in Mailand losrollten, schafften es nur acht wieder zurück.
Vorfreude pur auf den 13. Mai
Diesmal darf man sich übrigens auch auf den ersten Ruhetag des Giro richtig freuen: Am 13. Mai kommen zwei ganz besondere Buch-Neuerscheinungen in den Handel: »Der Plan« von Nando Boers und »Rennracker Robbie bei der Tour de France« von Birgit Hasselbusch.