Olivier Haralambon

Der Radrennfahrer und sein Schatten

Eine kleine Philosophie des Straßenradsports

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Erscheinungsdatum: April 2018

166 Seiten, 12,5 cm × 20,4 cm, Hardcover
Übersetzt aus dem Französischen von Christoph Sanders
ISBN 978-3-95726-028-4

Beschreibung

Ein Lob des Radsports

»Als ich dreizehn Jahre alt war, spürte ich, wie ich als Kind der Pedale geboren wurde.«

Die meisten Menschen glauben, nichts sei leichter und mechanischer, als ein Pedal zu bewegen. Der Radsport gilt als kulturlose Barbarei, Radrennen bestenfalls als eine klinische, aseptische Fassung von Modern Times, ohne Chaplin und bar jeder Poesie. Der Radsport, das sind Raymond Poulidor und Lance Armstrong, es riecht nach Kampfer und Zitronentee, nach hohlen Phrasen und EPO. Der Radsport, das ist die Tour de France im Fernsehen, die erst dann nicht mehr langweilt, wenn man auf dem Sofa eingeschlafen ist.

Der französische Schriftsteller und Philosoph Olivier Haralambon weiß es besser. Zehn Jahre lang ist er selbst Radrennen gefahren. Er hat in der Welt der Radsportler gelebt, er ist einer von ihnen geworden. Und er ist zu der Überzeugung gekommen: Bücher machen nicht unbedingt schlauer, der Radsport schon. Denn Radrennfahren besitzt die heilsame Tugend der Enttäuschung.

In diesem sprachmächtigen, präzise beobachteten Essay erzählt Haralambon von den Verzauberungen, die uns der Radsport beschert. Er offenbart, warum stark zu sein und schnell zu fahren zwei grundverschiedene Dinge sind. Dass ein Pedal mehr umsponnen und gestreichelt werden will, denn nur getreten. Dass die, die man für Rohlinge hält, in Wahrheit empfindsam sind wie Tänzerinnen, feinsinniger als manche Schriftsteller – denn sonst kämen sie nicht voran…

 

Dem Schriftsteller und ehemaligen Radamateur Olivier Haralambon gelingt ein fulminantes, wortgewaltiges, philosophisches Lob des Radsports und seiner Protagonisten.

 

Produktansicht - Der Radrennfahrer und sein Schatten

 

»Mehr als an jedem anderen Tag geschieht es sonntagmorgens. Zur Stunde der Frühmesse begegnet man diesen kleinen wandelnden Kirchen, die es offensichtlich eilig haben, zum Stadttor hinauszukommen. Gruppen von Rennradfahrern, die noch vor Tagesanbruch und bei jedem Wetter ausfahren. Es ist meist nicht leicht, diese Männer und wenigen Frauen zu verstehen, deren auffällige Aufmachung jeder Körperfalte folgt; ehrlich gesagt liegt sie so eng an, dass sie nur geschaffen scheint, Unvollkommenheiten des Körpers herauszustreichen. Man wundert sich über ihre Silhouetten, die sich über die Fragilität schmaler Felgen beugen. Man weiß nicht so recht, ob ihre Körper den Schatten folgen oder umgekehrt und wer von wem geformt wird.«

 

Pressestimmen:

  • »Eines der tiefgründigsten Bücher über den Radsport.« — Rolf Raschka, ekz.bibliotheksservice
  • »In jedem Fall absolut lesenswert.« — Procycling, Juli 2018
  • »Dieses Buch enthüllt den Stoff, aus dem der Radsport ist.« — DOSB Presse, Oktober 2018
  • »Absolut lesenswert.« — Andreas Pooch, Info Bull 203
  • » Früher oder später findet sich jede*r in diesem Buch wieder – egal ob es die ersten Tritte in die Pedale als Kind sind, das erste Rennen, das man an der Spitze des Pelotons anführt, oder die Erhabenheit der Fortbewegung auf dem Rad als solche.« — Martin Granadia, 169k.net
  • »Eines der klügsten, zugleich auch schönsten Bücher über das Radfahren […]: In dem Essay von Olivier Haralambon lernt man den Radsport als Metapher auf das Leben zu sehen.« — Mybike, 1/2022
  • »Eine der besten Erzählungen über den Radsport, die zu lesen uns bisher vergönnt war.« — Benoît Heimermann, L’Équipe Magazine
  • »Eines der schönsten französischen Bücher der letzten Jahre. Gehört zu den Texten, deren Sätze man zwei Mal liest, um das Wunder zu wiederholen.« — Éric Naulleau
  • »Voller Erzählfreude gibt ›Der Radrennfahrer und sein Schatten‹ dem Unbenannten einen literarischen Atem und beschreibt die körperliche Erfahrung mit seltener Genauigkeit.« — Bernard Morlino, Le Magazine littéraire
  • »Viel ist schon über das Fahrrad geschrieben worden, aber vermutlich sind die Empfindungen der ersten Ausfahrten, der Nervenkitzel der Rennen, die Erregung der Abfahrten und des in die Beine schießenden Schmerzes noch nie so gut interpretiert und seziert worden.« — Clément Guillou, Le Monde
  • »Gleichzeitig traumhaft und poetisch, zudem von chirurgischer Präzision in den Bewegungsstudien über die Maschine als Verlängerung des Wesens. Haralambon gelingt es, dank einer außergewöhnlichen Beschreibungskunst, alle Feinheiten zu vermitteln, die wir bisher kaum wahrgenommen hatten. Ein literarisches Wunder im Dienste des Fahrrads, das selten so gut gewürdigt wurde.« — Jean-Emmanuel Ducoin, L’Humanité

Der Autor:

Olivier Haralambon, geboren 1967, ist Schriftsteller, Philosoph und ehemaliger Radrennfahrer. 2014 erschien sein gefeiertes Roman-Debüt »Le Versant féroce de la Joie«. »Selten taucht man aus der Lektüre eines Buches taumelnd auf, feuchten Auges und das Hirn noch von den Windungen der Worte eingenommen. Meisterhaft.« (L’Humanité)


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